doebele

1.preis 2014
wettbewerb döbele konstanz
zweiphasiger europaweit offener wettbewerb
mit stötzer landschaftsarchitekten freiburg


erläuterungstext

städtebau und gestalt

das wohngebiet paradies in konstanz wird durch die 3-4 geschossigen hochwertigen gründerzeitbebauungen meist als blockrandbebauungen geprägt. die neue wohnstruktur des "doebele" nimmt diesen ansatz auf gliedert das grundstück in zwei blockbebauungen die in sich jeweils unterschiedliche teilungen und höhenentwicklungen aufnehmen. in der achse zum blickpunkt des münsters von konstanz entsteht ein breiter mit bäumen gesäumter boulevard mit läden cafes und restaurants der den direkten anschluss zur oberen laube ermöglicht und eine städtebauliche entwicklung über die heutige grenze in die schweiz perspektiert. die viergeschossige bebauung des boulevard wird mit zwei fünfgeschossigen bauwerken zur grenzbachtrasse und einem sechsgeschossigen turmhaus zum nördlichen stadtanschluss definiert. in der anlieger/doebelestraße findet das quartierszentrum mit möglichkeiten/treffpunkt für vorträge kurse ausstellungen kiosk… seinen platz.

die ost und westseiten der bebauung werden dreigeschossig mit dachaufsatz also drei und viergeschossig vorgeschlagen sodass eine rhythmisierung zu den bestandsbauten entstehen kann. die südseite der neuen bauwerke werden gestaffelt vorgeschlagen z.t. mit leichter eckerhöhung und teilweise niederen dreigeschossigen gebäuden damit aus dem innenhof der blockbebauung die ausblicke und die belichtung in die schweiz nach süden entstehen. der heutige unvollständige östliche blockrand markiert durch seine bebauung die historische kante der altstadt konstanz. der blockrand wird mit einer neuen bebauung zur emmishoferstraße geschlossen. an der stelle des früheren "emmishofer thor" wird ein kleines torhaus mit ausstellungen im eg vorgeschlagen. die neuen bauwerke werden in reminiszenz zur bebauung paradies mit klinkerfassaden entworfen. es entstehen geschlossene blockbebauungen mit offenen passagen im erdgeschoss und einem lebendigen dachrelief.

freianlagen integration ins quartier

das neue wohnquartier wird konsequent in das bestehende stadtquartier döbele integriert. die angrenzenden fassaden der gründerzeitbebauungen bilden einen guten rahmen für die schaffung von hochwertigen verkehrsberuhigten bereichen zwischen den bestehenden gebäuden und den neuen gebäudeblöcken. der boulevard wird mit breiten geh und nutzflächen kurzzeitparkmöglichkeiten links und rechts auch für anlieferungen und dem straßenraum grosszügig gestaltet. es soll ein lebendiger grüner mit bäumen gesäumter boulevard entstehen. alle weiteren straßen werden als anliegerstraßen angeboten. es entstehen der wertigkeit entsprechend vier tiefgaragenzufahrten zwei in den anliegerstraßen ausschließlich für anlieger zwei an der grenzbachstraße für öffentliche nutzungen und anlieger. an der döbelestraße entsteht ein quartierstreffpunkt/kiosk etc. und bewirtung auf den platz und in die grünräume hinein. in der verlängerung döbelestraße/schützenstrasse ist es notwendig auch die angrenzenden straßenund platzräume in das verkehrsberuhigte quartierskonzept mit einzubinden. selbstverständlich können anlieger, busse, sowie fußgänger und radfahrer die flächen nutzen. innerhalb der neuen bebauungen entstehen grüne innenräume. passagen bilden verbindungsmöglichkeiten innerhalb des quartiers nach ost und west. eine passage nach norden ist die direkte verbindung zur döbelestraße. die passagen haben direkte anbindungen an die grünverbindungen am grenzbach. die aufnahme des themas wasser, regenwasser ist ein wichtiges freiraumplanerisches element.

regenwasser/ energie/ ökologie und grün

alle befestigten flächen werden offen versickert. regenwasser, auch dachwasser, wird über rigolen und offene mulden dem grenzbach zugeleitet. die muldenstruktur der offenen gräben ist sichtbar innerhalb des freiraumkonzeptes und leistet ökologisch bei der verbesserung des stadtklimas einen wertvollen beitrag. innerhalb der neuen wohnquartiersbebauung wird eine durchgängige grünstruktur geschaffen, die sich ganzheitlich an ökologischen leitbildern orientiert. grüne linien und blaue wasserbänder sind die grundlagen des ökosystems. gräser und wildstauden sowie standortstypische vegetationsstrukturen wie streuobstsolitärs aus ortstypischen apfel- und birnensorten bilden das vegetationsbild. innerhalb des wohnquartiers befindet sich ein kinderspielplatz. weitere spiel- und aufenthaltsbereiche liegen am grenzbaches, der von einem fußweg entlang des radweg begleitet wird. alle freiflächen sind barrierefrei angelegt. die vorgesehenen beläge sind ebenflächig und gut zu begehen, für blinde und sehbehinderte ist ein leitsystem eingerichtet. bordsteine und kanten sind abgesenkt. die buseinstiege sind behindertengerecht mit kasseler borden vorgesehen.